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[Rezension] Linna singt - Bettina Belitz


Infos zum Buch:
Autor/-in: Bettina Belitz
Preis: 18,95 Euro
Seitenanzahl: 508
Verlag: script5
Reihe: Einzelband

Klappentext:
Seit fünf Jahren hat Linna sie nicht mehr gesehen: Maggie, Simon, Jules und Falk, die ehemaligen Mitglieder ihrer Band. Nun treffen sie sich in einer Hütte in den Bergen wieder, um für einen Auftritt zu proben. Linna hatte eigentlich keinen Grund, Maggies Einladung zu folgen, denn was die anderen nicht wissen: Seit damals hat sie keinen Ton gesungen. Doch etwas treibt sie an, sich ihrem alten Leben zu stellen: die Erinnerung an eine Nacht mit Falk, dem Gitarristen. Linna muss sagen, was vor fünf Jahren unausgesprochen blieb, und sie muss hören, ob Falk eine Antwort hat. Bald beginnt die von Anfang an gespannte Atmosphäre zu kippen: Was als zwangloses Wiedersehen geplant war, wird zum zermürbenden Psychospiel, bei dem Linna immer mehr als Lügnerin dasteht. Sie gerät in einen Strudel aus Verdächtigungen, Abhängigkeiten und tragischen Missverständnissen, der sie schließlich zwingt, die Erinnerung an vergangenen Schmerz zuzulassen. Denn dort liegt der Schlüssel zu allem: der Grund dafür, dass Linna nicht mehr singt.

Erster Satz:
"Waren die immer hier?"


Meine Rezension:
Schon auf den ersten Blick ist das Buchcover wunderschön. Mit dem schlichten blassblauen Hintergrund wird einem die Kälte übermittelt, unter denen die Charaktere leiden während ihres Aufenthaltes in den Bergen. Die Schneekugel mit Schneewitchen und den 7Zwergen passt auch ziemlich gut zur Geschichte, da die Protagonistin Linna von einem ihr wichtigen Bandmitglied Schneewitchen genannt wird. Ebenfalls der Titel bezieht sich perfekt auf das Buch, da "Linna singt" der Bandname ist.

Alle Charaktere sind sehr tiefgründig und bis ins Detail ausgearbeitet, sodass man sie in ihren Taten verstehen kann.
Linna, die Protagonistin, lebt seit der Bandauflösung ohne jeden Kontakt von ihren Freunden. Das ist schon seit 5 Jahren so, seitdem hat sie nicht mehr gesungen, keinen einzigen Ton. Sie hat auch nicht vor, es zu ändern, obwohl sie eine Einladung zu einem Bandtreffen bekommt.
Doch dieses Treffen wird eher zu einem Psychospiel, in dem Linna ins falsche Licht gestellt wird.
Ihre alten Freunde sind nicht wiederzuerkennen:
Jules und Maggie haben geheiratet, Maggie ist immer noch eifersüchtig auf alles, was Linna hat, Simon hat sein früheres Lachen verloren und Falk kann sich nicht an DIE besondere Nacht erinnern.
Für die vier ist Linna unantastbar und hinterhältig. Ihr werden Dinge unterstellt, die sie gar nicht gemacht hat.
Zwar mag sie eine harte Schale haben, doch ebenso hat sie einen weichen, verletzlichen Kern, an den sie nur ganz wenige ranlässt, da der Schmerz zu tief sitzt. Zu oft wurde sie in ihrer Kindheit verletzt, vor allem durch ihre Mutter.

Das Psychospiel besteht darin, dass irgendwer nachts Botschaften an die Wand schmiert, die anfangs auf Linna abzielen. Alle leiden sehr unter dem Druck.
Dazu kommt noch die Notlage in der Berghütte: eingeschneit, mit zu wenig Brennholz und keinem fließendem Wasser.

Kann Linna dem Druck standhalten, auch wenn sie in Falk einen Verbündeten gefunden hat?

Bettina Belitz Schreibstil ist einfach und flüssig zu lesen. Man taucht total in die Geschichte ein. Geschrieben ist das Buch aus der Gegenwart in der Ich-Perspektive von Linna.

Fazit:
Ein in sich abgeschlossenes Buch, was mich total berührt hat. Die Charaktere sind gut herausgearbeitet und ihre Handlungen sind nachvollziehbar.

4,5 von 5 Punkten
tiefgründig und mitreißend

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